Acorn Falling ist eigentlich ein Solo-Projekt des Kopenhagener Musikers Lars Kivig. Durch Mithilfe von zahlreichen Gastmusikern hat Acorn Falling ein recht umfangreiches Line-Up für das zweite Album um sich geschart. Darunter so bekannte Namen wie Thomas Wydler von den Bad Seeds, Peter Principle von Tuxedomoon, John Contreras von Current 93 oder Zef Noise von Bauhaus bzw. Peter Murphy. Dabei herausgekommen ist "2nd Plateau Of Normalcy", ein Album mit düster-melancholischen Soundgewölben.

Im Gegensatz zum Vorgängeralbum "Cabinet of Curiosities" bietet das neue Album auch Gesang, wodurch Lars Kivigs experimentelle Klangwelten etwas an Zugänglichkeit gewinnen.
Insgesamt betrachtet ist "2nd Plateau Of Normalcy" ein ruhiges, melancholisches, stetig fließendes Konglomerat mit atmosphärisch dichter Musik. Das Album vermischt wohlige Instrumentals und Stücke mit eindringlichem Gesang. Filigrane Melodien von atemberaubender Schönheit und kammermusikalischer Intimität stehen einer dunkel-schillernden Pop-Melodramtik gegenüber, die manchmal beängistend unter der Oberfläche brodelt, aber niemals wirklich ausbricht.
Die zeitlosen Kompositionen mit dezenter Elektronik und vielen klassischen Instrumenten (Cello, Bratsche, Saxophon) lassen gerade durch die sehr persönliche, ergreifende, manchmal schwer bedrückende Atmosphäre viele Bilder im Kopf entstehen, wecken starke Gefühle oder erinnern an solche. Eine Musik die Wirkung erzielt und schwer einzuordnen ist. Man denkt bei Acorn Falling unweigerlich an Filmmusik, Sigur Rós, an Dead Can Dance ohne Lisa Gerrard oder Future Sound of London ohne Elektronik. Ein Album für ruhige Stunden dunkler Romantik. Als Anspieltipps aus Lars Kivigs "2nd Plateau Of Normalcy" empfehlen wir die Songs "Cliffhangers Hymn" oder auch "The Constrictor".

  • Kat Frankie

    Die australische Singer/Songwriterin Kat Frankie folgte 2004 dem Ruf der aufstrebenden Berliner Neo-Folkszene. Von dort aus, d.h. vom Label Solaris Empire , kommt nun ihr Debütalbum " Pocketknife " in die deutschen Läden, welches Kat Frankie mit dem Produzenten und Schlagzeuger Simon Ayton (LUG, Phirefones) aufgenommen hat. Dankenswerterweise muß man an dieser Stelle vielleicht sagen, denn durch seinen Einsatz bei der Rhythmussektion und der Mellotron-Bedienung, distanziert sich dieses Album sehr erfreulich von Lagerfeuerromantik und bloßem akustischen Geklampfe.

     
  • Deacon Blue

    Das Niemandsland zwischen Rock und Pop beackerte gegen Ende der 80er Jahre auch die schottische Formation Deacon Blue. Künstlerisch wertvoll, durchweg bodenständig und mit einigen beachtlichen Charterfolgen im Gepäck, machten sie sich Anfang der 90er Jahre auf den Weg irgendwohin. Unter anderem 1993 mit den Produzenten Steve Osborne und Paul Oakenfold in Richtung Gitarren-Rave, was nicht unbedingt zur Band passte und auch nicht zur Glaubwürdigkeit beitrug.

     
  • Test Icicles

    Hört man das Debüt-Album der britischen Test Icicles zum ersten Mal, dann wird man ein wenig überrascht sein, denn der musikalische (Irr)Weg der hier eingeschlagen wird, ist in weiten Teilen so gar nicht massenkompatibel. Es darf gebrüllt werden und geurteilt nach den Künstlernamen der Band-Mitglieder, dann ist dies auch gar kein Zufall. Scheinbar versuchen die Test Icicles mit subtilen Synthie-Einlagen und einem Funky-Dance-Beat, den NME behutsam von den Vorzügen des Death Metals bzw. Grindcores zu überzeugen.