Kent sind eine große und erfolgreiche Band in Schweden und deshalb halten sie es wahrscheinlich seit einigen Jahren nicht mehr nötig ihre Alben auch in Englisch zu veröffentlichen. Vielleicht liegt es aber auch an ignoranten Plattenfirmen. Schade, denn auch in englischer Sprache ( Isola , 1998; Hagnesta Hill , 2000) machten Kent jederzeit eine gute Figur und konnten sich mit allen großen Britpop -Bands messen.

Aber wie gesagt, seit ihrem Album " Vapen & Ammunition " aus dem Jahre 2002 wartet man vergeblich auf englischsprachige Versionen und muß sich mit dem schwedischen Original begnügen. Das ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich spricht der perfekt produzierte Gitarrenpop für sich selbst. Wer trotzdem einen Tip will, dem seien " FF " oder auch " Kärleken väntar " empfohlen, wobei letzteres auch als " Fade to Kent " bekannt wurde, nachdem ein Radio DJ den Song mit " Fade to grey " von Visage unterlegte. 1998 veröffentlichte Sänger und Songwriter Joakim "Jocke" Berg zusammen mit Peter Svensson ( The Cardigans ) ein Album unter dem Projektnamen " Paus " (Singles: Leia , Chock ). Das bislang letzte Studioalbum " Du & Jag Döden " von Kent gab es im Jahre 2005, die Musik ist immernoch gut, die Texte sind abermals in schwedisch und wenn man die CD in Deutschland erwerben möchte, dann muß man sie als Import kaufen. Während sich also immer mehr skandinavische Bands international durchsetzen, beschränken sich Kent weiterhin nur noch auf ihren Heimatmarkt. Dies tun sie aber mit einigem Erfolg, denn sowohl das letzte Album wie auch die Singles ( Max 500 , Palace & Main ) erreichten die Spitze der schwedischen Charts.

[PoprockUnion 09/2005]


Bandmitglieder:  Joakim Berg (vocals), Sami Sirviö (guitar), Martin Sköld (bass), Harri Mänty (guitar), Markus Mustonen (drums)

Musikstil:  Indie-Rock, Britpop

Vergleichbare Bands:  Suede, Longpigs , Embrace , Supergrass, Mansun, Placebo , Rialto, Radiohead, Cardigans


Ausgewählte Diskographie:

Isola (LP, 1998) 
Hagnesta Hill (LP, 2000)  
Vapen & Ammunition (LP, 2002)  
Du & Jag Döden (LP, 2005)  
Tillbaka till samtiden (LP, 2007)


Song-Empfehlungen:

1. Music non stop
2. 747
3. If you were here
4. Palace & Main
5. Max 500
6. Dom andra
7. Ingenting



  • Blancmange

    Bei Blancmange ging es um Electro-Pop der anspruchsvolleren Sorte, sofern man in diesem Genre gewisse Trends voneinander abgrenzen möchte. So konnten Blancmange teilweise einen kühlen und dunkleren Sound erfolgreich in den Charts plazieren, der aber niemals mit so großen Überraschungen und völlig neuen Klangexperimenten aufwarten konnte wie beispielsweise der von Fad Gadget oder Depeche Mode.

     
  • Fugazi

    Unsere Lieblingsvertreter des "Straight Edge" und natürlich auch des Independent-Gedankens im allgemeinen. Trotzdem hätte ich 1990 gerne ein T-Shirt gehabt, will aber im Nachhinein nicht undankbar erscheinen. Der Song "Waiting Room" ist wohl ihr größter Hit und gehört noch heute zum Standard-Repertoire eines guten Indie-DJs. Alternativ kann man sicherlich auch das scheinbar aktuellere "Furniture" nehmen, was jetzt aber nicht so interpretiert werden darf, als wären Fugazi die Modern Talking des DC-Hardcores.

     
  • A.R.E. Weapons

    Dreckigen Disco-Punk-Rap-Rock machen die Are Weapons, oder wie man es auch eben nennen will. Jedenfalls kommt dieser brachiale Sprechgesang aus New York City, untermalt mit Gitarren, Drumcomputer und fettem Synthesizer. Kein völlig neuer Musikstil, aber zumindest nicht so leicht einzuordnen.