Man hat es ja immer geahnt, ohne den nötigen Zeitgeist-Weitblick läuft der ambitionierte Musiker ja regelmäßig Chartplatzierungen und Kritikerlob aussichtslos hinterher. Ein Paradebeispiel dafür sind sicherlich die hervorragenden Kitchens of Distinction (1988-1994), die wie wir heute wissen entweder 10 Jahre zu spät bzw. 10 Jahre zu früh kamen. Verträumt-sphärischer Gitarrenpop aus England, mit viel Hall und schwirrenden Gitarrenwänden, der eigentlich mit den Jahren immer besser wurde.

Deshalb "Capsule - The Best Of KOD: 1988:94" oder das durchweg schöne Album "The Death of Cool" (1992) kaufen und in die magischen Gitarreneffekte eintauchen.

[PoprockUnion 09/2000]

 

Bandmitglieder:  Patrick Fitzgerald (bass, vocals), Julian Swales (guitar, vocals),  Dan Goodwin (drums, percussion)

Musikstil:  Indie-Rock, Shoegazer, Dream-Pop

Vergleichbare Bands:  Interpol , British Sea Power, The Psychedelic Furs, The Heart Throbs, The House of Love, Ride


Ausgewählte Diskographie:

Love Is Hell (LP, 1989) 
Strange Free World (LP, 1991)  
The Death Of Cool (LP, 1992)  
Cowboys & Aliens (LP, 1994)


Song-Empfehlungen:

1. The 3rd Time We Opened the Capsule
2. Drive that fast
3. Now it's time to say goodbye
4. Quick As Rainbows
5. When In Heaven
6. Elephantine




  • Blancmange

    Bei Blancmange ging es um Electro-Pop der anspruchsvolleren Sorte, sofern man in diesem Genre gewisse Trends voneinander abgrenzen möchte. So konnten Blancmange teilweise einen kühlen und dunkleren Sound erfolgreich in den Charts plazieren, der aber niemals mit so großen Überraschungen und völlig neuen Klangexperimenten aufwarten konnte wie beispielsweise der von Fad Gadget oder Depeche Mode.

     
  • Fugazi

    Unsere Lieblingsvertreter des "Straight Edge" und natürlich auch des Independent-Gedankens im allgemeinen. Trotzdem hätte ich 1990 gerne ein T-Shirt gehabt, will aber im Nachhinein nicht undankbar erscheinen. Der Song "Waiting Room" ist wohl ihr größter Hit und gehört noch heute zum Standard-Repertoire eines guten Indie-DJs. Alternativ kann man sicherlich auch das scheinbar aktuellere "Furniture" nehmen, was jetzt aber nicht so interpretiert werden darf, als wären Fugazi die Modern Talking des DC-Hardcores.

     
  • A.R.E. Weapons

    Dreckigen Disco-Punk-Rap-Rock machen die Are Weapons, oder wie man es auch eben nennen will. Jedenfalls kommt dieser brachiale Sprechgesang aus New York City, untermalt mit Gitarren, Drumcomputer und fettem Synthesizer. Kein völlig neuer Musikstil, aber zumindest nicht so leicht einzuordnen.