Mathew James White

Mathew James White ist ein ursprünglich aus Neuseeland stammender Singer/Songwriter, der seit 2006 in Berlin lebt. Er gehört damit zu jener mutigen Spezies von Musikern, die oftmals in dunklen Bars und Clubs auf Hockern sitzen und mit einer Akustikgitarre gegen das allgemeine Publikumsgemurmel anspielen. Ob ihm dies live auch gelingt wissen wir natürlich nicht, aber auf der CD " Acoustic Guitars & Ooh La La's " kommt Mathew James White mit seiner kraftvollen, charismatischen Stimme gut rüber.

Ein Mann und seine Akustikgitarre, allein, manchmal in dezenter Begleitung einer elektrischen Verstärkung und einer Mundharmonika und viel Ausdrucksstärke - tiefgründig, schillernd, unendliche Gelassenheit ausstrahlend. Sparsam und akribisch arrangierte Gitarre und Vocals, alles eigenhändig eingespielt, mehr braucht ein Singer/Songwriter nicht. und trotzdem kann man die Erfahrung machen, daß wenn verschiedene Leute akustische Musik machen, es trotzdem sehr unterschiedlich klingen kann.

Mathew James White klingt ein gutes Stück kraftvoller als viele seiner Liedermacher-Kollegen, aber nie zu laut. Natürlich werden auch seine Songs ein wenig von Melancholie und Traurigkeit getragen, dabei sind sie aber nie mitleiderregend. Und wenn es drauf ankommt, schafft er es sogar, daß sich einem die Nackenhaare aufstellen und gleichzeitig ein kleiner Ohrwurm wie " Make it Click " herausspringt. Gerade diese Glanzlichter ( Happening , World In Your Pocket ) in all ihrer Einfachheit und doch Aussagekraft verdienen die Beachtung, die Stars wie Neil Finn oder Jack Johnson längst erreicht haben. Mathew James White erweist sich als fähiger Singer/Songwriter, der mit einigen wunderschönen, zerbrechlich und doch kraftvoll wirkenden Songperlen überrascht. Sehr getragene, nachdenklich machende Lieder, die er weitgehend im Alleingang aufgenommen hat. Die Platte wirkt stellenweise zwar noch etwas unfertig und einige Lückenfüller stören den eigentlich guten Gesamteindruck. Insgesamt ist " Acoustic Guitars & Ooh La La's " ein schönes Album geworden, auch wenn es zwischem melancholischem Akustikgitarren-Wohlklang und purer Langeweile oftmals nur ein schmaler Grat ist.

[Marc Hendricks - PoprockUnion - 09/2009]

 

Bandmitglieder:Mathew James White (vocals, guitar)

Vergleichbare Bands: Colin James Hay, Unbelievable Truth, Jack Johnson, Elliot Smith, Sten Fisher , Nick Drake


Ausgewählte Diskographie:

That's Just Me (CD, 2004)
Acoustic Guitars And Ooh La La's (CD, 2008)


Song-Empfehlungen:
1. Make It Click
2. All Makes Sense
3. World In Your Pocket
4. Happening

  • Erasure

    Es ist schon erstaunlich, daß Vince Clarke es geschafft hat seit nunmehr 20 Jahren das Synthi-Pop-Duo Erasure zusammenzuhalten. Zuvor hatte Clarke nämlich schon so illustre Namen wie Depeche Mode, Yazoo, The Assembly und Paul Quinn von seinen kompositorischen Fähigkeiten soweit überzeugt, daß er weitere Arbeitsproben für überflüssig hielt. Dabei kann man Erasure trotz ihrer vielen Hits nicht einmal jahrzehntelange Kreativität und Originalität bescheinigen, obwohl die schmale Gratwanderung zwischen Pop und völlig belanglosem Kitsch bislang immernoch haarscharf gelungen ist. Aber warten wir erstmal ab...

     
  • Mando Diao

    Die Beatles und Oasis sind ihre Helden - und das hört man auch. Außerdem: Ähnlich wie Oasis sind sie der Ansicht, die beste Band der Welt zu sein. Obwohl bereits das Debüt "Bring 'Em In" mit dreckig-rotzigen Stimmen großartige, tanzbare Melodien in die Indie-Clubs warf, wurden die schwedischen Jungens von Mando Diao von vielen erst 2005 wahrgenommen:

     
  • Blancmange

    Bei Blancmange ging es um Electro-Pop der anspruchsvolleren Sorte, sofern man in diesem Genre gewisse Trends voneinander abgrenzen möchte. So konnten Blancmange teilweise einen kühlen und dunkleren Sound erfolgreich in den Charts plazieren, der aber niemals mit so großen Überraschungen und völlig neuen Klangexperimenten aufwarten konnte wie beispielsweise der von Fad Gadget oder Depeche Mode.