Strip Music Bandfoto

Zugegeben, mit dem Bandnamen Strip Music kann ich mich nicht richtig anfreunden, dafür ist ihr neues Album " Hollywood & Wolfman " aber große Klasse. Eigentlich hatte ich diese Mischung aus Gothic-Rock und Dark-Wave irgendwann in den 90er Jahren aus den Augen verloren. Wohlmöglich wegen der damals nachlassenden Synth-Pop bzw. EBM-Ausrichtung und den zunehmenden Einflüssen des Gothic-Metals und Post-Industrials.

 

Bei Strip Music geht es jedoch ganz klassisch zur Sache, d.h. düster-bombastisch mit breitwandigem-Synthie-Panorama. Strip Music wurden 2002 von Henric de la Cour und Christian Berg gegründet nachdem sich ihre frühere Band Yvonne aufgelöst hatte. Was damals noch als minimalistisches Projekt startete und so schnell an konzeptionelle Grenzen stieß, ist heute zu einem hymnischen Wave-Pop-Monster erwachsen. Alle Songs auf " Hollywood & Wolfman " sind potentielle Single-Kandidaten, und der dichte Sound der Synthesizer-Streicher würde selbst OMD bzw. die Solina String Machine ehrfürchtig erstarren lassen. Ich persönlich hätte zwar nicht gerade " Sugar and Lime " als Single ausgewählt, denn hier wird wirklich etwas zu dick aufgetragen. Zeitgemäßer wäre möglicherweise " Headlights ", mit seinem treibenden Beat und den Post-Punk-Referenzen. Hier erinnern Strip Music zeitweise an Bands wie The Killers bzw. Editors . Natürlich wäre auch " This Morning " eine gute Wahl, denn hier geht es in Richtung The Arcade Fire . Wie bereits oben erwähnt, eine durchweg großartige Platte mit epischen Klangteppichen und einer Atmosphäre, die irgendwo zwischen den Alben " Disintegration " von The Cure , " Medusa " von Clan of Xymox und dem Romantic Sound Sampler der Zillo liegt. Mit dem Song " Lucy " haben Strip Music zum Beispiel ihren ganz eigenen " Plainsong " aufgenommen. Im Herbst 2006 wurden die Schweden für den deutschen Markt von Drakkar Entertainment ( Lordi , Nightwish , De/Vision ) unter Vertrag genommen - eine weise Entscheidung. Das Album " Hollywood & Wolfman " ist im Januar 2007 auf Drakkar Records (Sony/BMG) erschienen.

Interview mit Strip Music (Deutsche Übersetzung)

[PoprockUnion 01/2007]


Bandmitglieder:  Henric de la Cour (vocals), Christian Berg (synthesizer), Fredrik Balck (drums), Valdemar Asp (bass), Jens Hellqvist (synthesizer)

Musikstil:  New Wave, Gothic-Rock

Vergleichbare Bands:  Gene Loves Jezebel , OMD, Rise & Fall Of A Decade, Clan Of Xymox, Another Tale, Peter Murphy, Legendary Pink Dots , Shock Therapy, Psyche, The Killers


Ausgewählte Diskographie:

Strip Music (self-titled, LP, 2004) 
Hollywood & Wolfman (LP, 2007)


Song-Empfehlungen:

1. Headlights
2. This Morning
3. Bright Eyes
4. Remarkable Life
5. The Cat And The City



  • James

    Die ca. 20-jährige Bandgeschichte der altgedienten Indie-Haudegen James, mit ihren zahlreichen Stilwechseln und unüberschaubaren Umbesetzungen ist nicht besonders leicht auf einen allgemeingültigen Nenner zu bringen. James sind halt James, also weder eine richtige C-86-Band, noch eine typische Madchester-Rave-Kapelle, auch keine kurzlebige Britpop-Band und sie sind schon gar nicht die neuen Beatles, Smiths oder Stone Roses.

     
  • Placebo

    Brian Molko, der Sänger der Band Placebo hat oft seltsame Haare, er schminkt sich, im Gesicht weiß, um die Augen schwarz, klaut angeblich auch heute noch gerne CDs, war lange Zeit verschiedensten Drogen verfallen, wäscht sich maximal einmal die Woche die Haare, nimmt einen Song auch schon mal nackt auf, nennt Rauchen, Kiffen, Star Trek und Bloody Marys seine Leidenschaft - als Kind ein Einzelgänger, hat er heute als Sänger einer so erfolgreichen Band das richtige Ventil für sein, nennen wir es mal künstlerisches Wesen gefunden.

     
  • The Boyfriends

    Nachdem am Anfang dieses Jahres die kleine Indie-Plattenfirma Boobytrap Records für immer ihre Pforten geschlossen hat und in den letzten Wochen die offizielle Webseite vom einstigen Label-Zugpferd The Boyfriends auch nicht mehr erreichbar war, mehren sich nun die Gerüchte, daß The Boyfriends sich wohl aufgelöst haben. Dementsprechend, höchste Zeit für uns eine Rezension bzw. einen möglichen Nachruf zu dieser Band zu verfassen.