The Hands Of The Wrong People

Dominic Hislop ist gebürtiger Schotte, Gitarrist und Sänger von The Hands Of The Wrong People, die im Frühjahr ihr Debütalbum "Spring Flakes" bei Peapod Recordings aus Portland veröffentlicht haben. Schlagzeuger Robert Wiesner aus Leipzig und Bassist Pius Fox aus Berlin komplettieren die Band.

Gut, ein internationaler Ansatz hat noch niemandem geschadet, selbst wenn gitarrenorientierter Indiepop amerikanischer Prägung dabei herauskommt, während die Plattenfirmeninfo Josef K, Orange Juice und Aztec Camera beschwört, was aber nur bezeugt, daß Musiker und Schreiber manchmal eine ähnliche Plattensammlung vorweisen können.
Insofern, und weil man diesen netten Menschen mit der tollen Plattensammlung und der Idee, der sie sich verschrieben haben, einfach ein Kompliment machen will, sagen wir, daß der schöne Song "Bad Apples" und der glockengleich-klingende Gitarrensound wunderbar an "This Night Has Opened My Eyes" von The Smiths erinnert. Ohne Frage bewegt sich der Beitrag von The Hands Of The Wrong People , im Umfeld des gerne von Rickenbacker-Gitarren vorgetragenen Jingle-Jangle-Gitarrenzaubers, vor allem aber deshalb, weil auf "Spring Flakes" eben dieser klare Gitarrensound etwas überstrapaziert wird. Trotzdem klingt das Album insgesamt nicht nach 80er-Indiepop - was wir ganz persönlich schade finden - da The Hands Of The Wrong People sich dem Weltschmerz eher mit ruhiger Melodie und großer Eleganz nähern. Leider ist das Album oft nahe dran an der Grenze zur Indie-Folk-Langeweile, manchmal knapp drüber weg und wir wären in diesen Momenten nicht undankbar für ein wenig mehr Schwung. Sei es durch andere Gitarreneffekte, schnelle Drumcomputer-Pattern, Funk-Einflüsse, oder, oder, oder. Eben so wie die Platte anfängt mit "Four Letter" oder wie der Song "Stigmata" endet.

[Marc Hendricks - PoprockUnion - 09/2009]


Bandmitglieder: Dominic Hislop (vocals, guitar), Robert Wiesner (drums), Pius Fox (bass)


Vergleichbare Bands: Neutral Milk Hotel, The Go-Betweens, The Stills


Ausgewählte Diskographie:

Spring Flakes (CD, 2009)


Song-Empfehlungen:

1. Stigmata
2. Four Letter
3. Bad Apples
4. Dog


  • Air

    Zugegeben, hier schlägt das Poprock-Pendel weit in Richtung des Pop aus. Leichte Synthesizer-Melodien, -Flächen, -Chöre, Vocoder, unaufdringliche Jazz-Elemente, zarter Gesang von ausgeliehenen Sängerinnen. Alles in allem, sehr unaufdringlich und der Erfolg des Albums "Moon Safari" beweist wie wenig Leute ihre musikalische Prägung von einem Fahrstuhl erhalten haben. Ansonsten würde ihnen nämlich diese Musik zum Hals raushängen.

     
  • Mando Diao

    Die Beatles und Oasis sind ihre Helden - und das hört man auch. Außerdem: Ähnlich wie Oasis sind sie der Ansicht, die beste Band der Welt zu sein. Obwohl bereits das Debüt "Bring 'Em In" mit dreckig-rotzigen Stimmen großartige, tanzbare Melodien in die Indie-Clubs warf, wurden die schwedischen Jungens von Mando Diao von vielen erst 2005 wahrgenommen:

     
  • Aphex Twin

    Aphex Twin, eigentlich nur ein DJ aus dem englischen Cornwall, der mit bürgerlichem Namen Richard D. James heißt. Da dies aber nicht sonderlich spektakulär klingt, bleiben wir lieber bei Aphex Twin (oder AFX), dem durchgeknallten Elektronik-Soundtüftler auf dem englischen Warp-Label, der sich manchmal musikalisch gekonnt zwischen Electro, Ambient und Industrial hin und her bewegt. Bisweilen schießt er aber ebenso oft gehörig über das Ziel hinaus und ignoriert deutlich das allgemein anerkannte Hörbarkeitskriterium.