Vor einigen Jahren ignorierte ich den Rat eines Freundes und weigerte mich seine neueste Errungenschaft, ein Mew-Album mit dem Namen Frengers, anzuhören. Ein Fehler in jeglicher Hinsicht! Seit dieser Zeit läßt mich besagter Freund, ich nenne ihn liebevoll den Schwedenbeauftragten, immer besonders lange bitten und betteln bevor er mir seine neuesten CDs ausleiht. So geschehen auch bei den Legends, einer Band aus Schweden, die angeblich aus 8-9 Bandmitgliedern besteht.

Glücklicherweise kann man aus den einzelnen Songs nur ca. 4-5 Personen eindeutig heraushören. Aber vielleicht findet man in Schweden ja mehr Gitarristen als günstige Effektgeräte. Kopf und Mastermind der Legends ist jedenfalls Johan Angergard, der Chef des schwedischen Labrador-Labels. Dieser hat wahrscheinlich in seiner Jugend gerne Jesus & Mary Chain gehört, ist dann auf den NME-C86-Trend aufmerksam geworden, bis er schließlich bei den Shoegazer-Bands landete. Soweit die Spekulationen zum Sound des Debüt-Albums "Up Against The Legends". Auf ihrem neuen Album "Public Radio" (2005) entdecken The Legends vermehrt The Cure bzw. Synthesizer und Drumcomputer. Es geht eindeutig in Richtung Shoegaze/Dreampop, wofür besonders die Single "He knows the sun" ein hervorragendes Beispiel ist. Wofür man allerdings 9 Bandmitglieder braucht bleibt ein Rätsel.

[PoprockUnion - 11/2005]

Bandmitglieder: Johan Angergård und weitere 8 Personen!

Musikstil:  Indiepop, C86, Dreampop

Vergleichbare Bands:  The Cure, The Radio Dept., The Heart Throbs, Felt, New Order, Feelies


Ausgewählte Diskographie:

Up Against The Legends (LP,2004) 
Public Radio (LP, 2005)  
Facts & Figures (LP,2006)  
Over And Over (LP,2009)


Song-Empfehlungen:

1. He knows the sun
2. There and back again
3. Call it ours
4. Play it for today
5. Lucky Star
6. Blue Lights
7. Seconds away

  • Tristan Brusch

    Nächste Folge von "Young man, seeks an interesting job. Will do anything legal." Hier, Tristan Brusch mit "My Ivory Mind", seinem 2. Album. Tristan Brusch kommt allem Anschein nach aus Deutschland, zumindest kann man die Label-Informationen so deuten. Aufgewachsen sei er aber in Virginia und Belfast, sagt der Waschzettel.

     
  • The Last Days Of April

    Im Todesstreifen zwischen Emo und Indie halten sich seit einigen Jahren die Schweden von The Last Days Of April auf. Einen eigenständigen Ausdruck und bleibenden Eindruck hinterlassen sie jedoch eher selten. Dies ist zwar schade, aber man kann ja durchaus dem Leitspruch folgen, besser gut kopiert als schlecht selber gemacht.

     
  • Echoboy

    Echoboy bzw. Richard Warren ist einer dieser britischen Synthesizer-Fummler. Erfreulicherweise beschränkt er sich aber in seinen Songs nicht ausschließlich auf wilde Elektronik-Klang-Kaskaden, sondern läßt durchaus seine Rock-Vergangenheit durchscheinen. Dies bedeutet nun aber nicht, daß man jetzt einen homogenen Echoboy-Stil irgendwo heraushören kann. Vielmehr schickt Echoboy seine Hörer durch ein gehöriges Wechselbad der Gefühle, was bestimmt nicht jedermanns Sache ist und wohl auch nicht sein soll. Wenn man also Gefallen an diesem oder jenem Echoboy-Song findet, dann heißt das noch lange nichts...