Adam Ant, auch nicht gerade ideal für kurze Beschreibungen. So ganz spontan könnte man ja denken, eine typische frühachtziger Post-Punk-Erscheinung. Da Hayzee Fantayzee das vom Punk hinterlassene Vakuum nicht wirklich ausfüllten und auch Shakin' Stevens nicht die gesamte Jugendkultur abdecken konnte, mußte schnellstmöglich Ersatzbefriedigung her.

Obendrein erfreute sich zu jener Zeit der großformatige 4-Farb-Starschnitt in DIN A0 zunehmender Beliebtheit und so war es geradezu eine logische Konsequenz, daß die Musikszene dringendst einen angemalten Piraten-Indianer mit exotischer Rhythmusgruppe brauchte. Also, Vorhang auf für Adam And The Ants mit dem selbstbeschreibenden und selbstgeprägten Musikstil "Antmusic".  
Nachdem nun die modischen Fehltritte und die (vielleicht) daraus resultierende Kurzlebigkeit ausgeschlachtet wurden, bleibt noch zu sagen, daß Adam Ant erstaunlicherweise bis in die Mitte der 90er Jahre Alben mit ein paar sehr eingängigen Alternative-Pop-Singles veröffentlicht hat.


[PoprockUnion 04/2005]

Bandmitglieder: Adam Ant (Stuart Leslie Goddard), Marco Pirroni, Terri Lee Miall, Chris Hughes (Merrick), Gary Tibbs, Boz Boorer, etc. 

Musikstil/-Genre: New Romantic, New Wave, Postpunk

Vergleichbare Bands: Elastica, Kaiser Chiefs, Bow Wow Wow 

Ausgewählte Diskographie:

Dirk Wears White Sox (LP, 1980)
Kings Of The Wild Frontier (LP, 1981)
Prince Charming (LP, 1981)
Friend Or Foe (LP, 1982)
Strip (LP, 1983)
Manners & Physique (LP, 1990)
Wonderful (LP, 1995)

Song-Empfehlungen:

1. Stand and Deliver
2. Goody Two Shoes
3. Desperate But Not Serious
4. Deutscher Girls
5. Antmusic
6. Prince Charming
7. Strip

  • James

    Die ca. 20-jährige Bandgeschichte der altgedienten Indie-Haudegen James, mit ihren zahlreichen Stilwechseln und unüberschaubaren Umbesetzungen ist nicht besonders leicht auf einen allgemeingültigen Nenner zu bringen. James sind halt James, also weder eine richtige C-86-Band, noch eine typische Madchester-Rave-Kapelle, auch keine kurzlebige Britpop-Band und sie sind schon gar nicht die neuen Beatles, Smiths oder Stone Roses.

     
  • Placebo

    Brian Molko, der Sänger der Band Placebo hat oft seltsame Haare, er schminkt sich, im Gesicht weiß, um die Augen schwarz, klaut angeblich auch heute noch gerne CDs, war lange Zeit verschiedensten Drogen verfallen, wäscht sich maximal einmal die Woche die Haare, nimmt einen Song auch schon mal nackt auf, nennt Rauchen, Kiffen, Star Trek und Bloody Marys seine Leidenschaft - als Kind ein Einzelgänger, hat er heute als Sänger einer so erfolgreichen Band das richtige Ventil für sein, nennen wir es mal künstlerisches Wesen gefunden.

     
  • The Boyfriends

    Nachdem am Anfang dieses Jahres die kleine Indie-Plattenfirma Boobytrap Records für immer ihre Pforten geschlossen hat und in den letzten Wochen die offizielle Webseite vom einstigen Label-Zugpferd The Boyfriends auch nicht mehr erreichbar war, mehren sich nun die Gerüchte, daß The Boyfriends sich wohl aufgelöst haben. Dementsprechend, höchste Zeit für uns eine Rezension bzw. einen möglichen Nachruf zu dieser Band zu verfassen.