Bernhard Eder - Pressefoto

Singer-/Songwriter-Album, die zweite Rezension. Dieses Mal heißt der Künstler Bernhard Eder - den es aus Österreich momentan in die Musikmetropole Berlin verschlagen hat. Dort wurde auch der größte Teil von "The Livingroom Sessions" eingespielt. Bekannt wurde Bernhard Eder mit seiner Band [wa:rum], einer festen Größe in der österreichischen Indieszene.

Im Juni 2007 erscheint nun mit "The Livingroom Sessions" das erste Soloalbum von Bernhard Eder, ein klassisches Singer-/Songwriter-Album mit autobiographischen Geschichten und einer traurig-sentimentalen Grundstimmung.
Sanft und zerbrechlich navigiert seine Stimme durch die ruhigen Popsongs und fast immer vermittelt sie einen Hauch von aufrichtiger Traurigkeit. Während sich andere Songwriter gerne hinter ihren wohlkalkulierten Balladen verstecken, gibt es von Bernhard Eder scheinbar die komplette Bandbreite an ehrlichen Gefühlen. Er schätzt die leisen Töne und läßt weder Partystimmung, noch zuviel herzzerreißende Jammerei aufkommen. Ein dezent abgestimmtes Album, welches Trost spendet, nicht mehr und nicht weniger. Manchmal wünscht man sich zwar, die Songs kämen etwas aufgekratzter daher, nicht ganz so harmoniebedürftig und sentimental, doch eigentlich kann man Bernhard Eder verstehen: Mehr braucht man eben nicht, kann man schon fast sagen, wenn es darum geht rein musikalisch seine Ruhe zu haben. Feierlich, beinahe versöhnlich, versprüht das Pet Shop Boys-Cover "Being Boring" gegen Ende des Albums noch seinen Hoffnungsfunken. Dann folgt noch das Instrumentalstück "Taktikker" und jetzt frage ich mich, ist er vielleicht doch einer...


[Marc Hendricks - PoprockUnion - 06/2007]

Mitglieder: Bernhard Eder (vocals, guitar, bass), Vera Fleischanderl (violin, viola), Stefan Franke (mellotron, vibraphon) 

Musikstil/-Genre: Singer-/Songwriter, Akustik
    
Vergleichbare Bands: Elliott Smith, Nick Drake, Alex Amsterdam, Radiohead, Unbelievable Truth, Kings Of Convenience
     

Ausgewählte Diskographie:

    The Livingroom Sessions (LP, 2007)
     

Song-Empfehlungen:

    1. Cute
    2. Farewell
    3. Fm7 Song
    4. Questions

  • Erasure

    Es ist schon erstaunlich, daß Vince Clarke es geschafft hat seit nunmehr 20 Jahren das Synthi-Pop-Duo Erasure zusammenzuhalten. Zuvor hatte Clarke nämlich schon so illustre Namen wie Depeche Mode, Yazoo, The Assembly und Paul Quinn von seinen kompositorischen Fähigkeiten soweit überzeugt, daß er weitere Arbeitsproben für überflüssig hielt. Dabei kann man Erasure trotz ihrer vielen Hits nicht einmal jahrzehntelange Kreativität und Originalität bescheinigen, obwohl die schmale Gratwanderung zwischen Pop und völlig belanglosem Kitsch bislang immernoch haarscharf gelungen ist. Aber warten wir erstmal ab...

     
  • Mando Diao

    Die Beatles und Oasis sind ihre Helden - und das hört man auch. Außerdem: Ähnlich wie Oasis sind sie der Ansicht, die beste Band der Welt zu sein. Obwohl bereits das Debüt "Bring 'Em In" mit dreckig-rotzigen Stimmen großartige, tanzbare Melodien in die Indie-Clubs warf, wurden die schwedischen Jungens von Mando Diao von vielen erst 2005 wahrgenommen:

     
  • Blancmange

    Bei Blancmange ging es um Electro-Pop der anspruchsvolleren Sorte, sofern man in diesem Genre gewisse Trends voneinander abgrenzen möchte. So konnten Blancmange teilweise einen kühlen und dunkleren Sound erfolgreich in den Charts plazieren, der aber niemals mit so großen Überraschungen und völlig neuen Klangexperimenten aufwarten konnte wie beispielsweise der von Fad Gadget oder Depeche Mode.