Hier findet man alle unsere Album-Kritiken und Band-Reviews in seltsamer bzw. willkürlicher Reihenfolge. Der Genre-Mix umfaßt dabei Independent, New Wave, Britpop, C86, Postpunk, Shoegazer, Madchester Rave, Gothic Rock, aber auch noch andere Stile die heute nicht mehr ganz in unser Konzept passen.

 

Bei der Verteilung von dämlichen Bandnamen haben die Llama Farmers den großen Wurf gelandet. Würden sie jetzt wenigstens Fun-Punk machen, dann könnte sich vielleicht irgendwann noch alles zum Guten wenden. So kommt erschwerend hinzu, daß die Llama Farmers auch noch aus England kommen, sich aber nicht einfach auf das Britpop-Konzept reduzieren lassen. Sie scheinen eher nach Amerika zu schauen, ohne einen klaren Stil zu bevorzugen.

Ihr Debut "The sun is often out" ist ein tolles, dynamisches Album. Mit geschickten Breaks, rohen Gitarren und emotionalem Gesangsstil geben die Longpigs ihren Songs die nötige Spannung und Energie. Durch die vielen Single-Auskopplungen (sowie solch tollen B-Seiten wie Whiteness, Sweetness) ist hier aber schon der Höhepunkt des Schaffens erreicht worden.

Sammler aufgepaßt, Raider heißt jetzt Twix! Longview haben sich nämlich kurzerhand in Long-View umbenannt. Dementsprechend findet man das Debut-Album der Engländer "Mercury" (2003!) neuerdings mit besagtem Bindestrich in den Läden, allerdings nur in den ganz gut sortierten. Mehr als ein Geheimtip sind Long-View nämlich hierzulande noch nicht und auch in England scheint die anfängliche Euphorie (als Further in die UK-Top30 kam) schon ein wenig abzuflauen. Aber warten wir erstmal ab in welche Richtung die nächste Single "Coming Down" geht.

Longwave würde ich spontan nach England verlegen und auch dort die Referenzen suchen, da sie aber aus New York kommen, liest man natürlich irgendwie überall Vergleiche wie Interpol und Strokes. Dabei sehen sie höchstens ein wenig wie die Strokes aus, aber Interpol höre und sehe ich da beim besten Willen nicht heraus. Vielleicht kann man ihr Album "The Strangest Things", welches sehr schön ist, noch am ehesten mit dem letzten Stills-Album vergleichen.

Lucky Fish

Man kennt sie ja und mag sie, die freundlichen Abijahrgang-Schülerbands von nebenan, die stundenlang über ihre neuesten Coversongs reden können oder darüber, daß sie auch schon ein paar eigene Songs geschrieben haben und im Moment eine Indie-Plattenfirma suchen. Wir, die Alten, Desillusionierten, Allesschonmaldagewesenen sind jedoch nur noch selten bereit, diesen Milchbartträgern ein echtes Lächeln zu schenken.

Was schreibt man nur über eine Band, in diesem Fall über Luise Pop , über die man rein gar nichts weiß, bis jetzt kaum etwas in Erfahrung bringen konnte, von der man aber jetzt zufälligerweise eine Vinyl-Single in den Händen hält!? (Und das auch nur, weil Mastermind bzw. der Herr Seitenbetreiber für seinen 80er-Jahre Plattenspieler irgendein exotisches Kabel verkramt hat!)

Lycosia

Falls wir richtig informiert sind - und das sind wir für gewöhnlich, auch wenn wir uns meistens dumm stellen - veröffentlicht die französische Band Lycosia im Herbst 2006 mit ApokaLipstik bereits ihr 4. Album. Für eine treffende Rezension wäre es nun von Vorteil zumindest eines der Vorgänger-Alben zu kennen... Wählen wir also sicherheitshalber die akribisch-systematische Herangehensweise und sehen uns an, was die Band bzw. die Plattenfirma so sagt.

Die Beatles und Oasis sind ihre Helden - und das hört man auch. Außerdem: Ähnlich wie Oasis sind sie der Ansicht, die beste Band der Welt zu sein. Obwohl bereits das Debüt "Bring 'Em In" mit dreckig-rotzigen Stimmen großartige, tanzbare Melodien in die Indie-Clubs warf, wurden die schwedischen Jungens von Mando Diao von vielen erst 2005 wahrgenommen:

Davey von Bohlens "Promise Ring"-Nachfolgeband veröffentlicht im Herbst 2005 auf dem deutschen Grand Hotel van Cleef-Label (Tomte, Kettcar) ihr zweites Album. So wie das Maritime Debüt-Album "Glass Floor", so bietet auch "We, the vehicles" weitgehend unbeschwerte Sommer-Musik, sauberer Gitarren-Pop, garniert mit Streichern, Keyboards und Trompeten.

Mathew James White

Mathew James White ist ein ursprünglich aus Neuseeland stammender Singer/Songwriter, der seit 2006 in Berlin lebt. Er gehört damit zu jener mutigen Spezies von Musikern, die oftmals in dunklen Bars und Clubs auf Hockern sitzen und mit einer Akustikgitarre gegen das allgemeine Publikumsgemurmel anspielen. Ob ihm dies live auch gelingt wissen wir natürlich nicht, aber auf der CD " Acoustic Guitars & Ooh La La's " kommt Mathew James White mit seiner kraftvollen, charismatischen Stimme gut rüber.

  • Hefner

    Independent-Band aus England mit leichten Folk-Einflüssen, die irgendwann auf die witzige Idee kam auch mal die Gitarren komplett durch Synthesizer zu ersetzen (nämlich auf Dead Media, 2001). Wer dies jetzt für sittenwidrig hält kann sich damit trösten, daß die eingefleischten Hefner-Fans ähnlich reagierten.

     
  • Longpigs

    Ihr Debut "The sun is often out" ist ein tolles, dynamisches Album. Mit geschickten Breaks, rohen Gitarren und emotionalem Gesangsstil geben die Longpigs ihren Songs die nötige Spannung und Energie. Durch die vielen Single-Auskopplungen (sowie solch tollen B-Seiten wie Whiteness, Sweetness) ist hier aber schon der Höhepunkt des Schaffens erreicht worden.

     
  • Alternative Allstars

    Hierbei handelt es sich um keine Allstar-Kombo wie der Name fälschlicherweise suggeriert. Ansonsten hätte ja wohl jeder auch Peter Bursch vermisst. Nein, die Alternative Allstars kommen aus Deutschland, sind Skater und sie machen Musik für Skater, aber nicht auf Deutsch, obwohl dies sicherlich eine Marktlücke wäre.