POST-PUNK

Postpunk bzw. Post-Punk ist eine Musikrichtung die sich in den späten 70er Jahren nach dem Ende des Punks entwickelte. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich von der Einfachheit und Aggressivität des Punk abwendet und in experimentellere, kunstvollere und introspektivere Bereiche vordringt. Post-Punk-Künstler übernahmen oft die Energie des Punk, erweiterten diese jedoch durch avantgardistische Klanglandschaften, unkonventionelle Songstrukturen und eine breitere Palette von Einflüssen. Darüber hinaus ist das Postpunk-Genre auch bekannt für seine intellektuellen oder politischen Botschaften und manchmal dunklen oder abstrakten lyrischen Themen. Sein Einfluss auf nachfolgende Musikgenres, vom Alternative Rock bis zum Indie-Rock, ist tiefgreifend, und sein Erbe beeinflusst auch heute noch die zeitgenössische Musik.

Der Begriff Post-Punk Musik hat sich leider in den letzten Jahren zu einer Art Sammelbegriff für alles entwickelt, was in der Zeit von 1978-1983 entstand und weitgehend unabhängig von großen Plattenlabels veröffentlicht wurde. Irgendwo muss allerdings eine sinnvolle Grenze gezogen werden, sonst ist die Bezeichnung Post-Punk letztlich eine bedeutungslose Kategorie. Schließlich gibt es immer und überall eine gewisse stilistische Grauzone, aber um die Post-Punk-Bewegung gegenüber anderen Genres abgrenzen zu können, müssen diese hier trennscharf ausgeschlossen werden. Das führt dazu, dass wir die Post-Punk-Defintion sehr eng fassen und dafür alle Synthie-Bands bzw. New Romantics ausschließen. Und auch wenn der Begriff des New Wave sehr weit verbreitet ist und sich üblicherweise stark mit Postpunk überschneidet, so gibt es doch (für uns) den Unterschied, dass der New Wave relativ früh eine zugänglichere, poporientierte Richtung einschlägt. So mag es dann auch nicht verwundern, dass sich mit der fortschreitenden Kommerzialisierung des New Wave im Verlauf der 80er-Jahre der Begriff „Post-Punk“ etablierte. Er dient somit als eine alternative Bezeichnung für Bands, die sich nicht in das kommerzielle Musikumfeld einfügen wollten und weiterhin stark von den Ursprüngen des Punk inspiriert waren. In Bezug auf Produktionsmethoden und Musikstil weisen die Post-Punk Bands enge Verbindungen zum Independent-Musikbereich auf.

Typische Vertreter der Post-Punk Musik sind deshalb folgende Bands und ihre Alben aus den frühen 1980er-Jahren:
Wire, The Fall, The Cure (Faith), Gang of Four, PIL, Joy Division, Siouxie and the Banshees, Monochrome Set, Magazine, The Feelies, Orange Juice, Young Marble Giants, Theatre of Hate, The Raincoats, Killing Joke, U2 (Boy), Bauhaus, Simple Minds (Real To Real Cacophony), Ultravox!, The Chameleons, The Birthday Party, Tuxedomoon, Mission of Burma, Eyeless in Gaza, Josef K, Red Lorry Yellow Lorry, The Psychedelic Furs, A Certain Ratio, Television, Alternative TV, The Skids

In Großbritannien beispielsweise wurde die Post-Punk-Szene durch die soziale und stilistische Einheit der Punkrock-Bewegung genährt, die wiederum künstlerisch durch die befreienden Einflüsse von Reggae, Krautrock, Folk-Rock, Prog-Rock und amerikanischem Funk (z.B. A Certain Ratio, Gang of Four) beeinflusst wurde. Aber in den Vereinigten Staaten war der Punkrock nur ein musikalischer Trend oder eine kleine subkulturelle Strömung und nicht die allgegenwärtige kulturelle Neuausrichtung, die er in Großbritannien verkörperte. Es ist jedoch erwähnenswert, dass sowohl die US-amerikanische als auch die britische Form des Post-Punk-Genres einen starken gemeinsamen Einfluss durch Brian Eno und The Velvet Underground aufweisen. Denn Brian Eno und The Velvet Underground trugen durch ihre musikalischen Experimente, Soundästhetik bis hin zur Herangehensweise an die Musikproduktion und ihre rebellischen Haltungen zur Schaffung des kreativen und avantgardistischen Umfelds bei, das den auch Post-Punk prägte. Post-Punk Musik kann demnach keine einheitliche Kategorie sein, aber wir denken, dass es sich trotzdem um eine nützliche Bezeichnung für die Einführung einer ungeschliffeneren und kantigeren Art von Rock handelt, die, wie jede große künstlerische Bewegung, viele verschiedene Einflüsse und Stile aufgreift. Somit bildet Post-Punk praktisch die Grundlage für alle alternativen, gitarrenbasierten Rocksongs, die später als Indie-Rock oder (dem eher amerikanischen) Alternative-Rock vermarktet wurden.

1919

1919 ist eine Post-Punk-Band, die aus der aufregenden und vielfältigen Musikszene der frühen 1980er Jahre hervorgegangen ist. Die aus Bradford, England, stammende Band wurde im Dezember 1980 gegründet und leistete damals einen wichtigen Beitrag zu den sich entwickelnden Genres Post-Punk und Gothic. Die Band konnte mit Singles wie „Caged“, „Repulsion“ und „Cry Wolf“ sowie mit ihrer 1984 erschienenen LP „Machine“ erste Erfolge in den Charts verbuchen, lösten sich dann aber auf. Nach einer Pause von mehr als drei Jahrzehnten meldeten sich 1919 mit neuem Material und Tourneen zurück und bewiesen, dass ihr Elan, ihre Intensität und ihre lyrischen Fähigkeiten so stark sind wie eh und je. Auch heute noch fesseln sie das Publikum mit ihrer einzigartigen Mischung aus Post-Punk und Gothic-Einflüssen,

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Interpol

Post-Punk bzw. New Wave der frühen 80er Jahre, gepaart mit den heutigen technischen Möglichkeiten. Interpol aus New York klingen düster und atmosphärisch dicht, aber ohne dabei einen nichtsagenden Soundbrei entstehen zu lassen. Jedem einzelnen Instrument wird die nötige Aufmerksamkeit geschenkt – ein dominanter Part, ein gezieltes Break, eine eigene Ebene. Es entsteht das Gefühl als wollten sich geniale Musiker gegenseitig an die Wand spielen, ohne das es dem einzelnen jemals gelingen könnte.

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Joy Division

Knackig-nüchterne Post-Punk-Arrangements, verwoben mit düster-atmosphärischen Keyboard-Flächen und einem emotionslos-eindringlichen Gesang, das waren die Markenzeichen von Joy Division, einer Band die erst nach dem Selbstmord von Sänger Ian Curtis (18.05.1980) zur Legende wurde.

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Editors

Wem die musikalische Grundversorgung mit zwei Interpol-Alben nicht ausreicht, der kann seit dem 25. Juli 2005 auch zum Editors-Album „The Back Room“ greifen. Die Editors, wohlgemerkt ohne vorangestelltes „The“, kommen aus Birmingham und dürfen deshalb als die englische Antwort auf Interpol angesehen werden, denn nicht nur stimmlich erinnert so einiges an die erfolgreichen New Yorker.

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Maximo Park

Einer der vielen Hypes des Jahres 2005. Und gleichzeitig Teil des Hypes um die Nachahmer von Franz Ferdinand. Sie drohen darin unterzugehen, werden aber andererseits aus der Masse hervorgehoben. Ihr Debüt „A Certain Trigger“ ist zumindest zu gut, um es des Hypes wegen nicht zu beachten. New-Wave-Pop in bester Form, keine Kompromisse, Füller oder Aussetzer in der Setlist.

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The Mary Onettes

The Mary Onettes - Bandfoto (by Henrik Mårtensson)The Mary Onettes – Bandfoto (by Henrik Mårtensson)

Für mich sind The Mary Onettes das, was für Mitredakteure, unseren Seitenbetreiber und andere Indiepop-Blogs eine Band wie Voxtrot im letzten Jahr war. Eine Band mit eindeutigen Verweisen an die guten alten 80er-Jahre-Indie-Zeiten. Ferner, eine Band mit geschmackssicheren Referenzen, keinem schlechten Song in ihrem noch übersichtlichen Repertoire und einer Plattenfirma (Labrador Records) im Rücken, die für ihr homogenes und stimmiges Band- und Soundumfeld bekannt ist.

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She Wants Revenge

Justin Warfield , seines Zeichens Sänger der amerikanischen Band She Wants Revenge ist überzeugt einen eigenen Sound gefunden zu haben. In diesem Zusammenhang ist ihm auch egal wer oder was zuerst da war – Huhn oder Ei, Joy Division oder Interpol – allesamt sind dies Meisterwerke der Schöpfung. Deshalb stört es ihn auch wenig wenn jeder sagt, daß seine unterkühlt und hart vorgetragenen Vocals an Ian Curtis ( Joy Division ) oder an Paul Banks ( Interpol ) erinnern.

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The Maccabees

Manchmal sind mir britische Bands auf Anhieb sympathisch. OK, ertappt, Stammleser wissen natürlich, daß mir britische Bands immer irgendwie sympathisch sind, aber es gibt auch für mich noch Steigerungsmöglichkeiten. Zum Beispiel The Maccabees, da wußte ich sofort nach dem erstmaligen Hören von „Latchmere“, daß das Album unbedingt gekauft werden muß. Und auch wenn die CD musikalisch eine kleine Enttäuschung geworden wäre, so wäre gleichermaßen klar, daß ich der Stimme und den Geschichten von Sänger Orlando Weeks trotzdem stundenlang zuhören könnte. Eine Stimme die den Zuhörer gefangen nimmt und in den Song hineinzieht, ein stimmliches Bermudadreieck zwischen Paul Weller (The Jam), Paul Smith (Maximo Park) und Feargal Sharkey (The Undertones).

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Starky

In der letzten Zeit sind die Besucherzahlen auf unseren Seiten stetig gestiegen und wir sind stolz, daß jetzt sogar ein Leser aus dem fernen Australien den Weg zu uns gefunden hat. Warum ich das so herausstelle? Erstens kommt die Band Starky aus Australien und zweitens hat uns Peter Antler, dieser besagte Australier bzw. Deutsch-Australier, gefragt, ob er uns nicht einen Review zur Band Starky und ihrem zweiten, selbstbetitelten Album „Starky“ (2006) zusenden darf.

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Echo & The Bunnymen

Zwischen Post-Punk und dezentem Gothic-Rock bewegten sich in den frühen 80er Jahren mit Echo & The Bunnymen eine sehr einflußreiche und weithin geschätzte Band. Mit dem Album „Ocean Rain“, ihrem vierten und besten Album, gelang 1984 der Durchbruch. An diesen Erfolg konnten Echo & The Bunnymen jedoch in den darauffolgenden Jahren nicht mehr anknüpfen und die Band fiel langsam auseinander.

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